Krankheitswissen, Erwartungen und Urteile zur Behandlung älterer Schlaganfallpatienten und ihrer nächsten Angehörigen –Eine prospektive Untersuchung im Verlauf stationärer Behandlung

Springer Science and Business Media LLC - Tập 35 - Trang 241-249 - 2014
W. von Renteln-Kruse1, K. Nogaschewski2, H. P. Meier-Baumgartner2
1Reha-Zentrum Reuterstraße Geriatrische Klinik Reuterstraße 101 51467 Bergisch Gladbach,E-Mail: [email protected], Germany
2Albertinen-Haus Zentrum für Geriatrie Hamburg, Germany

Tóm tắt

Nach Aufnahme und vor Entlassung aus stationärer Behandlung wurden 45 Schlaganfallpatienten und ihre 45 nächsten Angehörigen zu Krankheitswissen, Therapieerwartungen und -urteilen, Einschätzungen des Gesundheitszustandes (COOP/WONCA-Charts) und der Prognose befragt. Bestandteil der Interviews von Patienten und Angehörigen war weiter die Nennung der drei aktuellen gesundheitlichen Hauptprobleme der Patienten. Im Verlauf wurden depressive Symptomatik (geriatrische Depressions-Skala) und ADL-Status (Barthel Index) der Patienten bestimmt.    Das allgemeine Krankheitswissen zum Schlaganfall der Angehörigen war besser als das der Patienten. Defizite betrafen insbesondere die Kenntnis individueller Risikofaktoren und der Sekundärprävention. Informationen wurden vorrangig von ärztlichen Mitarbeitern eingeholt. Auch vor Entlassung wurde ein Informationsbedarf vorrangig zu Prognose und Prävention geäußert.    Zwischen den Nennungen der drei wichtigsten aktuellen Gesundheitsprobleme durch Patienten und Angehörige bestand ein hohes Maß an Übereinstimmung, mit der Ausnahme psychischer Probleme, die ausschließlich von Angehörigen genannt wurden. Es war ein signifikanter Anstieg depressiver Symptomatik der Patienten zu verzeichnen. Depressivität war assoziiert mit der Höhe des Barthel-Index-Scores sowie der Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes vor und nach Schlaganfall.    Die Hälfte der Patienten erwarteten bei Aufnahme eine Heilung. Ihr wichtigstes Therapieziel betraf die Fähigkeit gehen zu können. Gemessen am Barthel-Index verbesserten sich die Patienten signifikant im Mittel um 22 Punkte. Patienten wie Angehörige beurteilten den Behandlungserfolg vergleichbar hoch. Die Gesamtbeurteilung der Patientenversorgung durch Angehörige zeigte signifikante Beziehungen zu deren Einzelbeurteilungen pflegerischer, therapeutischer und ärztlicher Versorgung, den Therapieerwartungen sowie dem Erfüllungsgrad eigener Bedürfnisse.    Die Studie zeigt für den Zeitraum stationärer Behandlung einen besonderen Informationsbedarf von Patienten und Angehörigen zur Sekundärprävention. Depression und Krankheitsbewältigung sollten weitere Schwerpunkte einer beratenden Aufklärung sein. Die Ergebnisse zur Patienten- und Angehörigenzufriedenheit lieferten Ausgangspunkte für die klinikinterne Diskussion.