Hirntod und Intensivmedizin Zur Kulturgeschichte eines medizinischen Konzepts
Tóm tắt
Die Arbeit untersucht die Kulturgeschichte des Hirntodkonzepts in Deutschland seit den 60er Jahren. Analysiert werden die Stellungnahmen von Ärzten, Theologen, Juristen und der Öffentlichkeit zur Natur des menschlichen Todes und der Bedeutung von Innovationen in der Intensivmedizin. In einer frühen Phase wurden die Reaktionen der Öffentlichkeit auf das Hirntodkonzept weitgehend durch eine positive Einstellung zur Herztransplantation bestimmt. Es wird dargestellt, auf welchem Weg der Hirntod in dieser Zeit von der Öffentlichkeit als wissenschaftliche Notwendigkeit akzeptiert wurde, Eingang in die klinische Routine fand und in Richtlinien fixiert wurde. Schließlich wird dargestellt, warum der frühe Konsens zur Hirntodregelung in den 90er Jahren wiederum in Frage gestellt wurde. Die kulturgeschichtliche Analyse dieser Ereignisse soll verdeutlichen, welche Rolle die Medizin im Prozess der Modernisierung der Gesellschaft einnimmt.