Gesundheitskompetenz von Erwachsenen in Deutschland

Susanne Jordan1, Jens Hoebel1
1Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland.

Tóm tắt

In modernen Informationsgesellschaften wird Gesundheitskompetenz (GK) als wichtige Fähigkeit zur Gesunderhaltung und Krankheitsbewältigung erachtet. Hierfür sind verschiedene kognitive und soziale Fähigkeiten für den Umgang mit Gesundheitsinformationen grundlegend. Ziele der Studie sind die Beschreibung der Verteilung von GK in der Erwachsenenbevölkerung Deutschlands und die Ermittlung von Assoziationen der GK mit Gesundheitsverhalten und -zustand. Die Analysen basieren auf Daten der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA), einer Querschnittsbefragung der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren, die von Oktober 2013 bis Juni 2014 durchgeführt wurde. Die GK wurde mit der Kurzform des European Health Literacy Questionnaire (HLS-EU-Q16) erhoben, zusammen mit Fragen zur Soziodemografie, zum Gesundheitsverhalten und -zustand. Für 4845 Befragte konnte der HLS-EU-Q16-Index berechnet werden. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen hat nach den Kriterien des HLS-EU-Q16 eine „ausreichende“ GK (55,8 %). Für fast jede dritte Person ist eine „problematische“ (31,9 %) und für nahezu jede achte Person eine „inadäquate“ GK (12,3 %) zu verzeichnen. Es wurden signifikante Unterschiede bezüglich Bildung, aber nicht für Geschlecht und Alter gefunden. Bestimmte Gesundheitsverhalten waren positiv mit Gesundheitskompetenz assoziiert. Ein niedriger GK-Level ging mit einer schlechteren körperlichen sowie psychischen Gesundheit einher. Die Ergebnisse weisen auf Handlungsbedarf zur Verbesserung der GK in der Erwachsenenbevölkerung hin. Die Stärkung von GK sollte dabei nicht allein auf die Förderung individueller Fähigkeiten abzielen, sondern auch der Entwicklung von gesundheitskompetenten Lebenswelten einen hohen Stellenwert beimessen.

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