Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an deutschen Hochschulen

Prävention und Gesundheitsförderung - Tập 15 - Trang 174-181 - 2019
Claudia Hildebrand1, Marlen Niederberger2, Ulla Simshäuser2, Annika Tribian1, Anika Härle2, Klaus Bös1
1Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe, Deutschland
2Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Gmünd, Deutschland

Tóm tắt

Seit 1996 fordert das Arbeitsschutzgesetz in allen Unternehmen eine Gefährdungsbeurteilung, um menschengerechte Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Seit 2013 ist explizit die Berücksichtigung der psychischen Belastung in der Gefährdungsbeurteilung gefordert. Das heißt: Alle Unternehmen und Organisationen müssen auch jene Gefährdungen für ihre Beschäftigten ermitteln, die sich aus der psychischen Belastung bei der Arbeit ergeben. Systematische Informationen über den Stand der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an deutschen Hochschulen liegen bisher nicht vor. In dem vorliegenden Artikel wird der Umsetzungsstand psychischer Gefährdungsbeurteilung (GB-p) an deutschen Hochschulen untersucht. Die Leitfragen sind: Wie verbreitet ist die Umsetzung der GB-p an deutschen Hochschulen? Welchen Grad der Umsetzung erreichen die GB-p an Hochschulen? Welche Faktoren nehmen Einfluss auf den Grad der Umsetzung? Mittels einer standardisierten Befragung über den Umsetzungsstand der GB‑p, die im Jahr 2017 mit deutschen Hochschulen durchgeführt wurde, wird ein Index zur Beurteilung des Umsetzungsgrads vorgestellt und diskutiert. Die Ergebnisse zeigen, dass zum einen die Gefährdungsbeurteilung auch 20 Jahre nach der gesetzlichen Verpflichtung noch nicht zum Standard gehört und zum anderen, dass der Umsetzungsgrad der Gefährdungsbeurteilung in den Hochschulen geprägt ist von organisationalen Strukturen und -prozessen.

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