Funktionale Kompetenz und Pflegebedürftigkeit nach SGB XI bei Hundertjährigen

Springer Science and Business Media LLC - Tập 36 - Trang 437-446 - 2003
G. Becker1, C. Rott1, V. d’Heureuse1, M. Kliegel1, P. Schönemann-Gieck1
1Deutsches Zentrum für Alternsforschung (DZFA), Heidelberg

Tóm tắt

Im sehr hohen Alter ist die selbstständige Lebensführung durch den Verlust funktionaler, aber auch kognitiver Fähigkeiten besonders gefährdet. In dieser Studie wird zunächst der Frage nachgegangen, welches Ausmaß dieser Selbstständigkeitsverlust bei Hundertjährigen hat. Mit einem Klassifikationssystem, das funktionale und kognitive Einschränkungen gleichermaßen berücksichtigt, wird dann die funktionale Kompetenz extrem Hochaltriger bestimmt. Daran anschließend wird geprüft, inwieweit dem damit verbundenem Versorgungsbedarf durch Leistungen der Pflegeversicherung entsprochen wird und in welchem Umfang kognitive Einbußen bei der Einstufung Berücksichtigung finden. Dazu wurden 85 Hundertjährige mit standardisierten Verfahren untersucht und zusätzlich oder ergänzend die Fremdeinschätzungen von Angehörigen und Interviewern herangezogen. Die Ergebnisse zeigen einen hohen Verlust an Selbstständigkeit. Bei 91% der Hundertjährigen liegt aufgrund funktionaler Kompetenzeinbußen ein mindestens einmal täglicher Versorgungsbedarf vor. In 44% der Fälle wird nach den Maßgaben der Pflegeversicherung ein geringerer Pflegebedarf zugrundegelegt als nach wissenschaftlichen Kriterien für erforderlich gehalten. Die adäquate Berücksichtigung von kognitiven Einschränkungen begründet bei 20% der Hundertjährigen einen höheren Versorgungsbedarf als er durch die Pflegeversicherung gewährt wird. Die großen Unterschiede beim Vergleich mit der Einstufung durch die Pflegeversicherung weisen auf die erhebliche Beteiligung der Angehörigen bei der Versorgung extrem Hochaltriger hin.