Die Rehgehörnsammlung im Schloß Berleburg
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Das Schloß Berleburg im ehemaligen Fürstentum Sayn-Wittgenstein im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen beherbergt eine Sammlung von 23 starken und anomalen Rehgehörnen ohne Herkunftsbezeichnung auf geschnitzten Köpfen (Abb. 4–6). Im Inventar für Schloß Berleburg von 1741 wird die Sammlung noch nicht erwähnt, wohl aber in dem Inventarverzeichnis über die Gewehrkammer von 1754. Form und Dimensionen der starken Gehörne sprechen überwiegend für Ostrehe (Sibirier), die Anomalien dagegen für den Typ des Westrehes. Verglichen wird die Sammlung mit 11 in Schloß Mespelbrunn im Spessart (Graf Ingelheim) aufbewahrten Rehgehörnen aus der Zeit von 1757 bis 1841, 8 starken Gehörnen und 3 Anomalien (Abb. 11 u. 12). Für die zum Teil sehr hohen Gehörne kann vom Typ her, obwohl Merkmale des Ostrehes vorhanden sind oder sogar dominieren, die Herkunft aus dem Spessart nicht ausgeschlossen werden. Dadurch wird auch die Herkunft der älteren starken Gehörne in Berleburg aus dem Gebiet der ehemaligen Grafschaft Sayn-Wittgenstein nicht unbedingt widerlegt. Zwei Gehörne des Sibiriertyps, angeblich nach vorhandenen Aufzeichnungen 1745 im Arnsberger Wald (Abb. 9) und 1812 im Harz (Abb. 8) erlegt, führen weiterhin zur Diskussion der Frage, ob im späten Mittelalter noch Großrehe des Osttyps in Deutschland vorhanden waren, oder ob grundsätzlich bei derart starken Trophäen davon ausgegangen werden muß, daß es sich um Handelsstücke aus Rußland oder Sibirien handelt.
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