Beitrag zur Frage der Schmerz bzw. Hyperalgesie auslösenden Substanzen
Tóm tắt
In früheren Versuchsreihen hattenSpeckmann und Mitarbeiter zeigen können, daß sich die hyperalgetischen Zonen in der Umgebung umschriebener Hautquetschverletzungen durch Histamin subcutan zusätzlichvergrößern, durch vorherige intramuskuläre Injektionen von Antihistaminenelektiv verkleinern und durch Vorbehandlung der Haut mit dem Histaminliberator 48/80 weitgehendunterdrücken lassen. In denvorstehend geschilderten Versuchen wurden abermals durch mehrfache intracutane Vorbehandlung der Haut mit der Substanz 48/80 von freisetzbaren Histaminen weitgehendentleerte Hautareale erzeugt und gezeigt, daß die hyperalgetischen Zonen, welche durch Hautquetschverletzungen in derdirekten Um-gebung dieser Areale ausgelöst wurden, Aussparungen in dem Bereich aufweisen, welcher sich mit dem histaminentleerten Hautarealdeckt. In diesem Bereich hat somit der für die Auslösung der Hyperalgesie notwendige Wirkstoff, nämlich dasHistamin nicht zur Verfügung gestanden. Aus dem übereinstimmenden Ergebnisaller dieser Versuchsreihen wird geschlossen, daß eine axonreflexartig nervös gesteuerteHistaminfreisetzung in der Haut nicht nur bei der Auslösung der dreifachen Reaktion derHautgefäße, sondern — entgegen der Ansicht vonLewis —auch derhyperalgetischen Hautverletzungszonen dieentscheidende Rolle spielt. Gemessen an ihrem Verhalten gegen-über Histamin und Antihistaminen bzw. dem Histaminliberator 48/80 muß den Headschen hyperalgetischen Hautzonen bei Erkrankungeninnerer Organe und den durch Reizung von Hautnervenästen auslösbaren Hyperalgesien ein mit den Hautverletzungshyperalgesien naheverwandter nervös gesteuerter Auslösungsvorgang zugrunde liegen. Somit dürfteerstmalig der Nachweis gelungen sein, daß einchemischer Wirkstoff, dasHistamin, einespezielle Form von Schmerz auslöst, nämlich dieHyperalgesien in der Umgebung von Hautquetschverletzungen, die Headschen Zonen und die Reizhyperalgesien im Versorgungsgebietperipherer Hautnerven. Die Versuchsanordnung ergab zusätzlich die Möglichkeit, dieForm und dieGröße der durch mehrfache intracutane Injektion des Histaminliberators 48/80 von freisetzbarem Histaminentleerten Areale annähernd zumessen.