Anorektische und bulimische Essstörungen

Der Nervenarzt - Tập 76 - Trang 1141-1153 - 2005
M. M. Fichter1,2
1Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität München (LMU), München
2Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee

Tóm tắt

Anorektische und bulimische Essstörungen sind bei Jugendlichen und jungen Frauen in entwickelten Industrieländern inzwischen weit verbreitet. Diese Essstörungen finden Beachtung in den Medien und Interesse bei Laien, sind für den Wissenschaftler nicht einfach zu fassen und stellen eine Herausforderung für die Behandlung dar. Generelle Risikofaktoren für die Entstehung von anorektischen und bulimischen Essstörungen sind (1) weibliches Geschlecht, (2) Adoleszenz und (3) das Leben in einer Industrienation. Spezielle Risikofaktoren sind Häufung von (1) Adipositas oder psychischen Erkrankungen (Essstörung, Depression, Substanzmissbrauch in der Familie), (2) prämorbide Charakteristika (frühe Menarche, kindliches Übergewicht, Angststörung, niedriges Selbstvertrauen, Perfektionismus) sowie (3) prämorbide Belastungen. Sowohl biologische und soziokulturelle Faktoren als auch persönliche Belastungen spielen für die Ätiologie eine Rolle. Es gibt viele Einzelbefunde zu möglichen Ursachen, doch wenig Konklusives. Betroffene fühlen sich weniger krank als sie sind und suchen eine Therapie gar nicht oder oft nur widerstrebend auf. Entsprechend schwierig ist oft die Therapie. Dennoch gab es in den letzten Jahren Fortschritte, die uns helfen, diese Krankheitsbilder besser zu verstehen und zu behandeln.

Tài liệu tham khảo

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