Anästhesie-unabhängige Auslösung einer tödlichen Maligne Hyperthermie-Krise

Der Anaesthesist - Tập 46 Số 12 - Trang 1076-1080 - 1997
Olthoff, D.1, Vonderlind, C.2
1Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Universität Leipzig, , XX
2Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin der Henneberg Kliniken Hildburghausen, , XX

Tóm tắt

Für außerklinische Zwischenfälle der Malignen Hyperthermie (MH) muß mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet werden, da einerseits unzureichende Kenntnisse im Notdienst, andererseits eine mangelhafte Symptomerfassung und Dokumentation die Einordnung akuter Situationen als Maligne Hyperthermie-Krise verhindern. Deshalb gibt es für diesen Bereich bislang keine statistischen Angaben und nur Kasuistiken mit einem breiten Spektrum vermuteter Auslösemechanismen. Fallbericht: Der hier geschilderte Verlauf ist ein weitgehend gesichertes Beispiel einer Anästhesie-unabhängigen MH-Auslösung bei einem 21jährigen Mann, der als Kind eine Narkose-bedingte MH-Episode hatte und bei dem die MH-Disposition nachfolgend durch den in vitro-Kontrakturtest bestätigt worden war. Er wurde bei einem Gaststättenbesuch unter erheblichem Alkoholeinfluß (2,9‰) bewußtlos und krampfte. Unmittelbar vor der Klinikaufnahme ereignete sich der erste, noch behebbare Herz-Kreislauf-Stillstand. Der Patient bot bei der Klinikaufnahme das Vollbild einer schweren MH-Krise, deren tödlicher Ausgang trotz angepaßter, optimaler Therapie nicht verhindert werden konnte. Als Auslösemechanismus muß ein multifaktorielles Geschehen (exzessiver Alkoholgenuß, Erwärmung, psychischer Streß) angenommen werden, da sich aus der extensiven forensischen Untersuchung kein Anhalt für typische Triggersubstanzen ergab. Schlußfolgerung: Der Verlauf spricht für die auch außerhalb des Anästhesiebereichs existierende Gefährdung MH-disponierter Personen und sollte z.B. in der Patientenaufklärung und Notfallmedizin berücksichtigt werden.