Beziehungen zwischen der Winterfütterung und dem Schälverhalten des Rotwildes in der Eifel
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Es wird über praxisbezogene Fütterungsversuche und Nachtbeobachtungen an Rotwildfütterungen berichtet, die in einem Rotwildkernrevier der nordwestlichen Eifel durchgeführt wurden. In drei Winterperioden (1980–1983) konnten dort aufschlußreiche Erkenntnisse über Gründe der Rotwildschäle und deren Minderung durch eine sachgerechte Futtervorlage gewonnen werden. Eine Winterfütterung führt demnach zur Abwendung gravierender Schälschäden, wenn Fütterungsfehler vermieden werden. Als besonders wichtig erwies sich die Vorlage ausreichender Mengen wiederkäuergerechten Futters, wobei Unregelmäßigkeiten in der Beschickung der Futterstellen (z. B. tageweises Aussetzen vor allem an Wochenenden und bei schlechter Witterung) unbedingt zu vermeiden sind. Ein alleiniges Angebot von strukturarmen getrockneten Futtermitteln (z. B. Getreide, Kraftfutter) kann nicht nur starkes Schälen, sondern auch ernste Ernährungschäden zur Folge haben. Bedenklich sind im gleichen Maße gern geäste strukturarme Saftfuttermittel (Äpfel, Apfeltrester, Futterrüben), die, trotz eines ausreichenden Rauhfutterangebotes, leicht in unzuträglichen Mengen aufgenommen werden. Auch treten Schälschäden bei ausschließlicher Vorlage von im Nährstoffgehalt unzulänglichen Rauhfutterstoffen auf. Die besten Erfolge hinsichtlich der Verhinderung von Schälschäden konnten durch die Verfütterung ausreichender Mengen einer apfeltresterhaltigen Mischsilage mit ausreichendem Strukturanteil (Heu/Stroh) (Hartfiel 1978) erzielt werden, die als Rotwild-Alleinfutter konzipiert wurde. Verschiedene Beobachtungen und Versuche bestätigten die schon mehrfach vertretene Aussage, daß das Rotwild durch häufige Störungen im weiteren Bereich von Rotwildfütterungen an einer regelmäßigen Äsungsaufnahme gehindert wird. Die Aktivitäten werden dann überwiegend in die Dämmerungs- und Nachtstunden verlagert, und der natürliche Äsungsrhythmus ist beeinträchtigt. Der zwischenzeitlich bestehende Äsungsmangel führt dann zu einer kompensatorischen Schäle in den Tageseinständen und deren Umgebung.
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