Wann werden empfohlene Mammabiopsien durchgeführt, und was erfährt der mammo- graphierende Arzt darüber? Erfahrungen mit 317 Mammabiopsien aus einem flächendeckenden Qualitätssicherungsvorhaben zur Früherkennungsmammographie
Tóm tắt
Im Rahmen eines Projekts zur flächendeckenden Erprobung von Qualitätssicherungsmaßnahmen für die Früherkennungsmammographie (Deutsche Mammographie-Studie) wurden 1990–1992 27 335 Screeningmammographien von 40 Praxen in 2 Regionen durchgeführt. Bei 317 Patientinnen wurden Biopsien durchgeführt (positiver Prädiktionswert: 33 %). Die gesamte Dokumentation, die den mammographierenden Ärzten vorlag, wurde mit der Frage analysiert, wie frühzeitig empfohlene Biopsien durchgeführt wurden und welche Informationen wie vollständig an die mammographierenden Ärzte zurückliefen. Eine mammographisch indizierte operative Intervention wurde in 29 % der Fälle innerhalb von 2 Wochen durchgeführt. Das Biopsieergebnis erreichte die veranlassenden Ärzte nur unvollständig. Lediglich die Dignität der Befunde ließ sich in allen Fällen feststellen. Das Operationsverfahren war in 62 % der Fälle in der mammographierenden Praxis bekannt. Präparatradiographien wurden nicht regelmäßig durchgeführt. Ein Pathologiebericht lag bei nur 42 der 106 malignen Fälle vor. Mit Ausnahme der histologischen Diagnose war keines der darin enthaltenen Merkmale durchgängig vollständig dokumentiert. Nur ein Drittel der mammographierenden Ärzte erhält routinemäßig Kopien der Pathologieberichte. Gesicherte Querinformation wird von den mammographierenden Ärzten gewünscht und kann ihnen helfen, Biopsieindikationen gezielter zu stellen. Die Verantwortung, den Informationsfluß im mammographischen Screening transparent zu machen, Lücken zu schließen und die Zusammenarbeit der Leistungserbringer zu beschleunigen, sollte einem (regionalen) Qualitätssicherungs-Zentrum übertragen werden.