Politische Ökonomie der Rechnungslegung – Bisherige Forschungsergebnisse und künftige Forschungsperspektiven unter besonderer Berücksichtigung des Lobbyingkonzepts
Tóm tắt
Insbesondere in der deutschen Forschungstradition im Bereich der externen Rechnungslegung nehmen Überlegungen
im Hinblick auf die Auslegung und Fortbildung von Normen eine dominierende Stellung ein. Spätestens
mit dem Aufkommen der Informationsökonomie wurde jedoch deutlich, dass Rechnungslegung eher als gesamtgesellschaftlich
relevante Institution denn als rein technisches Instrument zu betrachten ist. Denn mit der Entscheidung
für die öffentliche Bereitstellung bestimmter Rechnungslegungsinformationen können Verteilungseffekte
einhergehen. Insofern ist die Annahme plausibel, dass diejenigen Akteure die Regelsetzung zu beeinflussen
versuchen, deren Wohlfahrt unmittelbar bzw. mittelbar hiervon betroffen ist.
Dieser grundlegenden Sichtweise folgt der im deutschsprachigen Raum bislang wenig beachtete Forschungsansatz
der Politischen Ökonomie der Rechnungslegung. Ziel der Forschungsbemühungen ist es insbesondere,
die Entstehung von Rechnungslegungsregeln unter möglichst umfassender Berücksichtigung der vielschichtigen
Interessenslagen innerhalb einer Gesellschaft zu erklären. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags möchten
wir den aktuellen Stand dieses Forschungsansatzes näher vorstellen und künftige Forschungsperspektiven
darlegen.