Zu Begriff und Theorie der Satire

Jürgen Brummack1
1-, Tübingen, Deutschland

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Tài liệu tham khảo

»In der Satire wird nach Schillers berühmtem Diktum die unvollkommene Wirklichkeit am Ideal als der ›höchsten Realität‹ kritisch gemessen.« Jürgen Jacobs: Zur Satire der frühen Aufklärung. Rabener und Liscow. In: GRM 49 (N.F. 18). 1968. 1–13; 1.

Der Einheitlichkeit wegen verwende ich in diesem Abschnitt immer die lateinischen Namensformen, auch wo die italienischen gebräuchlicher sind. Datenangaben für die Erstdrucke. Zur Charakteristik und vereinfachten Bibliographie P. Faider: Bibliotheca Horatiana. In: Les études classiques 4. 1935. 10–20 (allerdings nicht genügend). Ich zitiere Landinus nach der Ausgabe cum quattuor commentariis (Acro, Porphyrio, Landinus, Mancinellus). Venedig 16.2.1495 (Hain 8893) — Erstdruck (Hain 8881) verglichen; Badius nach der mit dem Odenkommentar des Mancinellus zusammengedruckten Ausgabe Paris 1503 (Faider Nr. 2); eine Einzelausgabe war nach dem Beleg von Olga Trtnik-Rossettini (Les influences anciennes et italiennes sur la satire en France au XVIe siècle. 1958. 12) schon 1499 erschienen; Hain belegt sie erst für 1500 (Nr 8917); Henricus Glareanus Helveticus in der Ausgabe: cum quattuor comm. (Acro, Porphyrio, Mancinellus, Badius) et Bonfinii, Manutii … annott. Paris 1543 (Vorrede datiert 1533).

Vgl. Mary A. Grant: The Ancient Rhetorical Theories of the Laughable. In: University of Wisconsin Studies in Language and Literature 21. 1924. 131–139; hier ist die rhetorische Terminologie für den niederen Stil zusammengestellt, deren Gewinnung für die Satirekritik mit Landinus beginnt.

Für das England des 16. Jh. vgl. Mary Claire Randolph: The Medical Concept in English Renaissance Satiric Theory: Its Possible Relationships and Implications. In: Studies in Philology 38. 1941. 125–157.

Zu dem Begriff L.R. Shero: The Satirist’s Apologia. In: University of Wisconsin Studies in Language and Literature Nr 15. Classical Studies II. 1922. 148–167. Shero arbeitet das gemeinsame Schema der drei Satiren heraus, das er auf Lucilius zurückführt; wohl nicht in allem überzeugend. — Eine Untersuchung der Apologie des Satirikers in der europäischen Literatur fehlt.

Alvin B. Kernan: The Plot of Satire. New Haven/London: Yale UP. 1965. 9–16.

Ronald Paulson: The Fictions of Satire. Baltimore, Maryland: The Johns Hopkins Press. 1967. 3–9.

Leonhard Feinberg: The Satirist. His Temperament, Motivation, and Influence. Ames: Iowa State UP. 1963. 7 u.ö.; auch als Taschenbuch bei Citadel. 1965.

David Worcester: The Art of Satire. New York: Russel & Russel, 1960; zuerst Cambridge. Mass. 1940.

Gilbert Highet: The Anatomy of Satire. Princeton UP 1962. 238–243; Highet setzt als nicht ganz so obligatorisch noch ein viertes Element an: das Protreptische, das ich aus dem zweiten ableiten würde.

Arthur Melville Clark: The Art of Satire and the Satiric Spectrum. In: ders.: Studies in Literary Modes. Edinburgh/London 1946. 31–49.

A.R. Heiserman: Skelton and Satire. Chicago 1961, 292f.; auch methodisch interessant.

Friedrich M. Reifferscheidt: Kritik, Satire, Polemik. In: Hochland 35. I. 1937/38. 35–50; hier 45; Albert Köster: Die deutsche Literatur der Aufklärungszeit. 1925. 68.

Auch Louis J. Bredvold (A Note in Defence of Satire. In: ELH (A Journal of English Literary History) 7. 1940. 253–264) kennt die beiden Kategorien: zu rechtfertigen sei die Satire nicht primär aus ihrem Nutzen (Besserung des Objekts, Lenkung der öffentlichen Meinung), sondern indem man zeige, daß ihr subjektiver Ursprung unverdächtig sei: nicht ›derision‹, sondern ›indignation‹. Bredvold kommt damit aber nicht über das hinaus, was auch in den Apologien der Satiriker steht. Recht hat er in einem Punkt: der ›Nutzen‹ der Satire ist nicht erwiesen. Untersuchungen über ihre tatsächlichen Wirkungen, die für die Diskussion interessant sein könnten, fehlen.

Edward R. Rosenheim: Swift and the Satirist’s Art. Chicago: Univ. of Chicago Press. 1963.

Fred Norris Robinson: Satirists and Enchanters in Early Irish Literature. In: Studies in the History of Religions. Presented to Crawford Howell Toy. Hg. D.G. Lyon und G.F. Moore. New York 1912. 95–130.

The Power of Satire. Magic, Ritual, Art. Princeton UP 1966 (zuerst 1960). — Elliotts Aufsatz: The Satirist and Society. In: ELH 21. 1954. 237–248, ist in das Buch eingegangen. — In deutscher Übersetzung finden sich Elliotts Thesen in: ders.: Satire und Magie. In: Antaios 4. 1963. 313–326.

Der Satiriker ist »dem Prinzip der Schillerschen Ästhetik nach ein Utopist«, so Stephan in seinem lesenswerten Buch: Satire und Sprache. Eine Untersuchung zum Werk von Karl Kraus. 1964. 20; Reichert bezeichnet die Satire, nicht präzise genug, »als Umkehrung der Utopie« in seinem Bericht über: Utopie und Staatsroman. In: DVjs 39.1965. 259–287; hier 271; und: Utopie und Satire in J.M.v. Loens Roman ‘Der redliche Mann am Hofe’ (1740). In: GRM 46. N.F. 15.1965. 176–194; hier 177; besser Arntzen als »Utopie ex negativo« in: Gegen-Zeitung. 17 (Nachweis Anm. 245).

Bruno Heilig: Ein Vademecum für Satiriker. In: NDL 4. 1956. H. 5. 106–120. Ein Bericht über das Buch: Szatira és Valóság = Satire und Wirklichkeit. Budapest 1955, von dem Lukács-Schüler István Mészáros. Die von Heilig angekündigte deutsche Ausgabe im Aufbau-Verlag ist nicht erschienen.

Rolf Rohmer: Zu Fragen der Satire. In: Sowjetwissenschaft. Kunst und Literatur 7. 1959. 818–836. Ein antirevisionistischer Aufsatz, u.a. gegen Lukács und Mészáros gerichtet. Wendet sich gegen normative Einengung der satirischen Form und gegen die Beschränkung der Satire auf das Komische.

Das Lachen ist ein Zeichen der Stärke. Bemerkungen über die Satire. In: Kunst und Literatur 11. 1963. 47–62. Eine Verteidigung der Satire im Sozialismus.

Frühe Aufrufe von Wissenschaftlern, sich um die Satire zu kümmern: J.E. Eisberg: Für eine kämpferische Satire. In: Kunst und Literatur 5. 1954. 224–241 (russisch 1953); A. Besymenski: Entfaltung der sowjetischen Satire. ebd. 759–761 (russisch 1954); V. Stejskal: Satire als Kampf- und Erziehungsmittel. In: Ost-Probleme 6. 1954. 646–648 (verkürzte deutsche Wiedergabe; tschech. 1954); Hans Jürgen Geerdts: Über das Wesen der Satire. In: Börsenblatt für den dt. Buchhandel Leipzig 121. 1954. 213; 231; 252f. Sämtlich im Ergebnis wenig ergiebig.

Vgl. Erich Brehm 98 und Erich Kühne: Satire und groteske Dramatik. Über weltanschauliche und künstlerische Probleme bei Dürrenmatt. In: Weimarer Beiträge 12.1966. 539–565; hier 541f.

John M. Bullitt: Jonathan Swift and the Anatomy of Satire. Cambridge, Mass.: Harvard UP. Neudruck 1961 (zuerst 1953).

Edgar Johnson: A Treasury of Satire. New York 1945, behandelt in der Einleitung (3–37) ‘The Nature and Value of Satire’; hier 12–34.

Werner Neubert: Komisches und Satirisches in Hermann Kants ‘Aula’. In: Weimarer Beiträge 12. 1966. 15–26; hier 16.