Verbesserung der koronaren Vasodilatationskapazität durch medikamentöse Lipidsenkung bei Patienten im Frühstadium der koronaren Atherosklerose mit eingeschränkter Koronarreserve und mäßiggradiger LDL-Hypercholesterinämie

Zeitschrift für Kardiologie - Tập 87 - Trang s136-s144 - 1998
D. Baller1, U. Gleichmann1, G. Notohamiprodjo2, R. Weise2, J. Holzinger2, H. Montanus1, S. Betker2, J. Lehmann1
1Kardiologische Klinik Herzzentrum Nordrhein-Westfalen, Klinik der Ruhr-Universität Bochum, Georgstr. 11, 32545 Bad Oeynhausen, , DE
2Institut für Molekulare Biophysik, Radiopharmazie und Nuklearmedizin Herzzentrum Nordrhein-Westfalen, Georgstr. 11, 32545 Bad Oeynhausen, , DE

Tóm tắt

Das Frühstadium der koronaren Atherosklerose ist durch eine überwiegend funktionelle Einschränkung der integrativen koronaren Vasodilatationskapazität unter dem Einfluß von Risikofaktoren gekennzeichnet. Zur Überprüfung der potentiellen Reversibilität einer LDL-Cholesterin-assoziierten Reduktion der Koronarreserve wurden 18 konsekutive Patienten mit im Mittel nur mäßiggradiger LDL-Erhöhung (168±33 mg/dl), Angina pectoris sowie eingeschränkter Koronarflußreserve (2,2±0,6) und erhöhtem minimalen Koronarwiderstand (0,49±0,09 mmHg×min×100 g/ml) vor und nach 6-monatiger Lipidsenkung (Simvastatin) erstmals mit dynamischer, quantitativer Positronenemissionstomographie (PET) nichtinvasiv untersucht. Die Ausgangsbefundkonstellation wurde unter Einbeziehung der Koronarangiographie (insgesamt unauffällig bei 9, geringfügig verändert mit Wandunregelmäßigkeiten und/oder Gefäßkaliberreduktionen ≤30% bei 9 Patienten) als ein Frühstadium koronarer Atherosklerose gewertet. Die regionale und gemittelte globale Myokardperfusion wurde mit N-13 Ammoniak vor und nach pharmakologischer Vasodilatation mit Dipyridamol (D) in der Standarddosierung von 0,56 mg/kg unter Einsatz eines 3-Kompartment-Modells gemessen. Folgende Parameter der koronaren Vasodilatationskapazität wurden bestimmt: 1. Minimaler Koronarwiderstand (arterieller Mitteldruck/Dipyridamolfluß). 2. Dipyridamol-induzierbare Koronardurchblutung (MBFD). 3. Instantane Koronarflußrelation (KFR=Dipyridamolfluß/Basalfluß). Patientenkollektiv: 13 Männer, 5 Frauen; mittleres Alter: 56±8 Jahre. Mittlerer Basalfluß vor Lipidsenkung: 90±22 ml/min×100 g; nach Therapie, 93±18 ml/min×100 g (n.s.). Nach 6 Monaten fiel der minimale Koronarwiderstand signifikant auf 0,38±0,08 Einheiten (p<0,01). Die Myokarddurchblutung unter Dipyridamol stieg von 186±37 auf 232±43 ml/min×100 g (p<0,01) und die instantane KFR stieg auf 2,6±0,7 (p=0,06). Das LDL-Cholesterin sank im Mittel auf 97±26 mg/dl (p<0,001). 60% der Patienten waren nach 6-monatiger Lipidsenkung kardial asymptomatisch und insgesamt über 75% klinisch gebessert. Schlußfolgerung: Eine effiziente medikamentöse Lipidsenkung dürfte einen kausaltherapeutisch ausgerichteten Ansatz zur Gefäßprotektion bereits in sehr frühen Stadien koronarer Atherosklerose mit additiver antiischämischer und antianginöser Wirkung darstellen.