Verbesserung der koronaren Vasodilatationskapazität durch medikamentöse Lipidsenkung bei Patienten im Frühstadium der koronaren Atherosklerose mit eingeschränkter Koronarreserve und mäßiggradiger LDL-Hypercholesterinämie
Tóm tắt
Das Frühstadium der koronaren Atherosklerose ist durch eine überwiegend funktionelle Einschränkung der integrativen koronaren Vasodilatationskapazität unter dem Einfluß von Risikofaktoren gekennzeichnet. Zur Überprüfung der potentiellen Reversibilität einer LDL-Cholesterin-assoziierten Reduktion der Koronarreserve wurden 18 konsekutive Patienten mit im Mittel nur mäßiggradiger LDL-Erhöhung (168±33 mg/dl), Angina pectoris sowie eingeschränkter Koronarflußreserve (2,2±0,6) und erhöhtem minimalen Koronarwiderstand (0,49±0,09 mmHg×min×100 g/ml) vor und nach 6-monatiger Lipidsenkung (Simvastatin) erstmals mit dynamischer, quantitativer Positronenemissionstomographie (PET) nichtinvasiv untersucht. Die Ausgangsbefundkonstellation wurde unter Einbeziehung der Koronarangiographie (insgesamt unauffällig bei 9, geringfügig verändert mit Wandunregelmäßigkeiten und/oder Gefäßkaliberreduktionen ≤30% bei 9 Patienten) als ein Frühstadium koronarer Atherosklerose gewertet. Die regionale und gemittelte globale Myokardperfusion wurde mit N-13 Ammoniak vor und nach pharmakologischer Vasodilatation mit Dipyridamol (D) in der Standarddosierung von 0,56 mg/kg unter Einsatz eines 3-Kompartment-Modells gemessen. Folgende Parameter der koronaren Vasodilatationskapazität wurden bestimmt: 1. Minimaler Koronarwiderstand (arterieller Mitteldruck/Dipyridamolfluß). 2. Dipyridamol-induzierbare Koronardurchblutung (MBFD). 3. Instantane Koronarflußrelation (KFR=Dipyridamolfluß/Basalfluß). Patientenkollektiv: 13 Männer, 5 Frauen; mittleres Alter: 56±8 Jahre. Mittlerer Basalfluß vor Lipidsenkung: 90±22 ml/min×100 g; nach Therapie, 93±18 ml/min×100 g (n.s.). Nach 6 Monaten fiel der minimale Koronarwiderstand signifikant auf 0,38±0,08 Einheiten (p<0,01). Die Myokarddurchblutung unter Dipyridamol stieg von 186±37 auf 232±43 ml/min×100 g (p<0,01) und die instantane KFR stieg auf 2,6±0,7 (p=0,06). Das LDL-Cholesterin sank im Mittel auf 97±26 mg/dl (p<0,001). 60% der Patienten waren nach 6-monatiger Lipidsenkung kardial asymptomatisch und insgesamt über 75% klinisch gebessert. Schlußfolgerung: Eine effiziente medikamentöse Lipidsenkung dürfte einen kausaltherapeutisch ausgerichteten Ansatz zur Gefäßprotektion bereits in sehr frühen Stadien koronarer Atherosklerose mit additiver antiischämischer und antianginöser Wirkung darstellen.