Topisches Diltiazem zur Behandlung der chronischen Analfissur

Springer Science and Business Media LLC - Tập 28 - Trang 309-313 - 2006
Franz Georg Bader1, Hans-Peter Bruch2, Oliver Schwandner3
1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
2Klinik für Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
3Klink für Chirurgie, Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg, Deutschland

Tóm tắt

Es wird vermutet, dass der chronischen Analfissur ein Hypertonus mit konsekutiver Durchblutungsstörung des inneren Schließmuskels zugrunde liegt. Ein Kalziumkanalblocker wie Diltiazem, der an der glatten Gefäßmuskulatur vasodilatierend wirkt, könnte bei topischer Anwendung zu einer Erniedrigung des Sphinktertonus und somit zu einer verbesserten Durchblutung führen. Es war deshalb Ziel dieser prospektiven Studie, die topische Anwendung von Diltiazem 2% bei der chronischen Analfissur zu evaluieren. Im Zeitraum von Mai 2004 bis Mai 2005 wurden 32 Patienten mit chronischer Analfissur loco typico in die Untersuchung eingeschlossen und prospektiv evaluiert. 16 der 32 Patienten (50%) waren vorher frustran mit Glyceroltrinitrat (GTN) behandelt worden. Alle Patienten erhielten zweimal täglich Diltiazem (Diltiazemhydrochlorid 2%) topisch über einen Zeitraum von sechs Wochen. Kontrolluntersuchungen erfolgten drei und sechs Wochen bzw. sechs Monate nach Therapiebeginn. Nach sechswöchiger Behandlung mit Diltiazem waren bei 30 der 32 Patienten die Fissuren abgeheilt (94%). Bei zwei Patientinnen (6%) erfolgte wegen noch nicht abgeheilter Fissur und peranalem Blutabgang eine Fissurektomie (ohne Sphinkterotomie). Rezidive und Nebenwirkungen der Diltiazem-Behandlung wurden nicht beobachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die chemische Sphinkterotomie mit Diltiazem sicher, effektiv und nebenwirkungsfrei ist. Deshalb ist die Behandlung der chronischen Analfissur mit Diltiazem an der eigenen Klinik first-line. Eine Indikation zur operativen Intervention besteht nur bei frustranem konservativen Behandlungsversuch.