Thrombozytäre Glykoprotein-IIb/IIIa- Rezeptor-Blocker in der Behandlung der koronaren Herzkrankheit

Herz - 2003
Johann Auer1,2, Robert Berent1, Elisabeth Laßnig1, Thomas Weber1, Edwin Maurer1, Bernd Eber1
1II. Interne Abteilung mit Kardiologie, Allgemeines Öffentliches Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz, Wels, Österreich
2II. Interne Abteilung mit Kardiologie und Internistische Intensivmedizin, Allgemeines Öffentliches Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz Wels, Wels, Österreich

Tóm tắt

Die Blockade der membranständigen thrombozytären Glykoprotein-(GP-)IIb/IIIa-Rezeptoren stellt eine innovative Strategie in Richtung einer potenten Hemmung der Plättchenaktivität im Bereich der rupturierten Koronarplaque dar. GP-IIb/IIIa-Rezeptoren binden an zirkulierendes Fibrinogen oder Von-Willebrand-Faktor und führen so zu einer Vernetzung von Thrombozyten als eine gemeinsame Endstrecke der Plättchenaggregation. Intravenöse Pharmaka sind gegen diese Rezeptoren gerichtet, wobei einerseits ein chimäres monoklonales Antikörperfragment (Abciximab) und andererseits peptidische (Eptifibatid) und nichtpeptidische (Tirofiban und Lamifiban) Mimetika zur Verfügung stehen. In zahlreichen plazebokontrollierten, groß angelegten klinischen Studien wurden diese Substanzen auf ihre Wirksamkeit überprüft. Im Rahmen von perkutanen Koronarinterventionen konnte eine absolute Reduktion des Risikos, innerhalb von 30 Tagen den kombinierten Endpunkt aus Tod und Myokardinfarkt zu erleiden oder eine dringliche neuerliche Revaskularisation zu benötigen, um 1,5–6,5% erreicht werden. Es wurde eine erhebliche Variabiliät des Behandlungseffekts zwischen den einzelnen geprüften Substanzen (Abciximab, Eptifibatid, Tirofiban) nachgewiesen. Ein Behandlungseffekt wurde sehr frühzeitig und mit jeder Art von Koronarintervention gezeigt und konnte bereits über einen Langzeitverlauf (> 3 Jahre) dokumentiert werden. Das erhöhte Blutungsrisikos ist durch eine Reduktion und Gewichtsanpassung der begleitenden Heparinisierung zu reduzieren. Beim akuten Koronarsyndrom ohne ST-Strecken-Hebung im EKG wird das Risiko, innerhalb von 30 Tagen den kombinierten Endpunkt aus Tod und Myokardinfarkt zu erleiden, durch eine 2- bis 4-tägige Behandlungsdauer mit Eptifibatid oder Tirofiban um 1,5–3,2% reduziert. Ein klinischer Vorteil war sowohl während der Behandlungsphase als auch darüber hinaus nachzuweisen. Eine frühzeitige Koronarrevaskularisation steigert die Effektivität der GP-IIb/IIIa-Rezeptor-Blockade. Die Zielsetzung des Einsatzes dieser Substanzen ist eine Stabilisierung vor der Intervention und eine Reduktion der interventionsassoziierten ischämischen Ereignisse. Somit ist eine Blockade der thrombozytären GP-IIb/IIIa-Rezeptoren als Zusatzbehandlung bei perkutanen Koronarinterventionen und der Behandlung akuter Koronarsyndrome geeignet, ischämische Komplikationen zu reduzieren.

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