Therapie mit implantierbaren Kardioverter/Defibrillatoren: Ist ein Austausch des Impulsgenerators bei Batterieerschöpfung auch ohne stattgehabte Tachyarrhythmie-Episode notwendig?

Zeitschrift für Kardiologie - Tập 87 - Trang 32-37 - 1998
M. Dürsch1, H.F. Pitschner1, T. Schwarz1, J. Sperzel1, S. König1, H. Bahavar1, W.-P. Klövekorn1, J. Neuzner1
1Abt. für Kardiologie, Max-Planck-Institut für physiologische und klinische Forschung, Kerckhoff-Klinik, Benekestraße 2–8, 61231 Bad Nauheim, , DE

Tóm tắt

Das Ziel dieser retrospektiven Untersuchung ist die Beurteilung der Notwendigkeit einer Neuimplantation eines Kardioverter/Defibrillator-Generators (ICD) bei Patienten mit Batterieerschöpfung des Impulsgenerators und keiner klinischen Arrhythmieepisode während der Funktionsdauer des erstimplantierten Systems. In diese Studie wurden 213 konsekutive Patienten mit einem implantierten ICD-System einbezogen. Bei 62 Patienten dieses Kollektivs wurde bisher ein elektiver Wechsel des ICD-Generators wegen Batterieerschöpfung durchgeführt. Die beiden Patientengruppen, mit Generatorwechsel (Gruppe A, n = 62) und ohne Generatorwechsel (Gruppe B, n = 151), zeigten hinsichtlich klinischer Charakteristika, der Verteilung kardialer Grunderkrankungen und linksventrikulärer Funktion keine signifikanten Unterschiede. Beide Gruppen bestanden überwiegend aus Männern (Gruppe A: 89%; Gruppe B: 83%). Das mittlere Alter betrug in Gruppe A 58 ± 11 Jahre, in Gruppe B 59 ± 11 Jahre. Der Anteil einer koronaren Herzkrankheit als Grunderkrankung war in beiden Gruppen vergleichbar (Gruppe A: 66%; Gruppe B: 68%). Die mittlere LVEF betrug 30,5 ± 9% in Gruppe A und 31,9 ± 9% in Gruppe B. Die Nachbeobachtungszeit der Patienten in Gruppe A war länger als in Gruppe B (50,5 ± 14 vs. 16,5 ± 11 Monate). Für das gesamte Patientenkollektiv betrug die 5-Jahres-Wahrscheinlichkeit einer Ereignisfreiheit für das Auftreten einer ventrikulären Tachyarrhythmie mit elektrischer ICD-Therapie 23%. Dabei bestanden keine Unterschiede zwischen beiden Patientengruppen. Die Subanalyse der Patienten mit Generatorwechsel (Gruppe A) zeigte keinen Unterschied der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der ventrikulären Tachyarrhythmie mit elektrischer ICD-Therapie vor und nach elektivem Wechsel des Generators wegen Batterieerschöpfung. Bei 48/62 (77%) Patienten (Gruppe A) wurden ICD-Therapien dokumentiert, 15/62 (24%) Patienten zeigten vor und nach Generatorwechsel Arrhythmieepisoden. Bei 6/62 (10%) der Patienten wurde die erste ventrikuläre Tachyarrhythmieepisode erst nach Wechsel des ICD-Generators beobachtet. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie belegen die Notwendigkeit eines ICD-Generatorwechsels auch bei diesen Patienten, bei denen während der Funktionsdauer des erstimplantierten ICD-Generators keine adäquaten elektrischen Therapien dokumentiert werden konnten.