Therapie der neurokardiogenen Synkope

Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie - Tập 13 - Trang 79-87 - 2014
A. Schuchert1
1Medizinische Klinik Abteilung für Kardiologie Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Martinistr. 52 20246 Hamburg, Germany Tel.: 0049-40-428035304 Fax: 0049-40-428034125 E-Mail: schuchert@uke.uni-hamburg.de, DE

Tóm tắt

Das Behandlungsziel bei Patienten mit rezidivierenden neurokardiogenen (= vasovagalen) Synkopen ist, das erneute Auftreten von Synkopen zu verhindern. In einem ausführlichen Gespräch sind dem Patienten seine günstige Prognose, sein individuelles Rezidivrisiko und allgemeine Verhaltensmaßnahmen zur Sekundärprävention zu erläutern. Patienten ohne kardiale Grunderkrankungen bzw. mit normaler linksventrikulärer Funktion haben eine gute Prognose. Das Risiko einer erneuten Synkope lässt sich aufgrund klinischer Angaben wie der Anzahl der Synkopen in den letzten Monaten grob abschätzen. Allgemeine Verhaltensmaßnahmen sind, typische Trigger zu vermeiden und auf ausreichendes und regelmäßiges Trinken zu achten. Ferner sind, insbesondere bei älteren Patienten, die Indikationen für vasodilatierende Medikamente kritisch zu prüfen. In den letzten Jahren sind mehr als 10 verschiedene Therapien zur Sekundärprävention untersucht worden. Betarezeptorenblocker waren bisher eine der am meisten verwendeten Substanzen; die neuen europäischen Leitlinien sehen jedoch für diesen Einsatz der Betablocker keine Indikation mehr. Alternativen sind vasokonstriktorische Medikamente, wobei Etilefrin unwirksam, Midodrin hingegen effektiv ist. Serotonin-Rückaufnahme-Hemmer waren in einer kontrollierten Studie wirksam. Für Disopyramid, Theophyllin, Anticholinergika und Hydrocortison liegen z.Z. positive Anwendungsbeobachtungen, aber wenige kontrollierte Studien vor. Nichtmedikamentöse Therapien sind bei motivierten Patienten das Kipptischtraining und bei Patienten mit relativer Bradykardie beim Kipptischtest die Implantation eines Zweikammerschrittmachers. Die aktuellen Therapieansätze lassen sich sehr vereinfacht zusammenfassen, dass Patienten mit einem Rezidivrisiko <50% im folgenden Jahr nicht behandelt werden sollten. Jüngeren Patienten mit häufigeren Synkopen sollte bei entsprechender Motivation das Kipptischtraining angeboten werden. Bei der Entscheidung zu medikamentöser Therapie scheint Midodrin die zur Zeit günstigste Substanz zu sein. Bei älteren Patienten mit zahlreichen Synkopen und relativer Bradykardie im Kipptischtest ist die Implantation eines Zweikammerschrittmachers zu diskutieren.