Präklinische Einschätzung der Verletzungsschwere durch Notärzte
Tóm tắt
Die präklinische Einschätzung der Verletzungsschwere ist für die Klinik von wesentlicher Bedeutung, um Ressourcen zeitgerecht zur Verfügung zu stellen. Überschätzung verbraucht Ressourcen; Unterschätzung gefährdet Patienten. Die Verlässlichkeit der durch Notärzte eingeschätzten Verletzungsschwere wurde untersucht. Die präklinisch eingeschätzte und klinisch diagnostizierte Verletzungsschwere wurde mithilfe des Injury Severity Score (ISS) und des Trauma-ISS (TRISS) verglichen. Die Übereinstimmung präklinisch und nach Schockraum- (SR)-Diagnostik wurde bei verschiedenen Streubreiten und getrennt nach Körperregionen berechnet. Eine Streubreite ±25% zur Verletzungsschwere nach SR-Diagnostik wurde als Über- bzw. Unterschätzung gewertet. Die Ausführlichkeit des dokumentierten Unfallmechanismus im Notarztprotokoll wurde als umfassend, ausreichend und spärlich erfasst eingestuft. Es erreichten 73% der Patienten den SR in der Bereitschaftsdienstzeit. Bei einer Streubreite von ±25%, bezogen auf den SR-ISS, zeigten sich eine 30%ige Über- und eine 36%ige Unterschätzung der Verletzungsschwere durch den Notarzt; die Übereinstimmung betrug 34%. Beim TRISS mit einer Streubreite von ±25% ergab sich eine Übereinstimmung von 28%. Im Bereich von Schädel, Thorax, Abdomen, Extremitäten/Becken fanden sich Unterschätzungen bis zu 47%. Die Verletzungsschwere wurde in 61% umfassend und in 26% der Fälle ausreichend dokumentiert. Die Einschätzung der Verletzungsschwere ist präklinisch schwierig und wenig verlässlich. Im Bereich von Körperhöhlen finden sich deutliche Unterschätzungen. Die isolierte Beurteilung der präklinischen Verletzungsschwere anhand anatomischer Scores ist nicht ausreichend geeignet. Zusätzlich beurteilt werden sollten der Unfallmechanismus und die hieraus gezogenen Konsequenzen.
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