Paläogeographische Entwicklungen an mobilen Schollengrenzen im Westhindukusch (Bande Amir, Zentralafghanistan)
Tóm tắt
Das mesozoische Profil setzt bei Bande Amir am Südrand des tadschikischen Beckens mit detritogenen, geröllführenden Kalksteinen ein. Es sind marine Bildungen der Oberkreide (Cenoman-Turon), die diskordant eingeebnetes, jungpaläozoisches Grundgebirge (Perm) überlagern. Nach einer neritischen Sedimentationsphase (Santon-Campan) setzten im Verlauf der hohen Oberkreide (Maastricht) Regressionen an der zentralafghanischen Schwelle ein. Diese gehen zurück auf Krustenverstellungen und regionale Aufbiegungen im Hindukusch, die an der Herat-Bruchzone lineamentartig geschient waren. Auf dieser mobilen Zone entstanden im Mitteltertiär intermontane Becken, in denen kontinentale Schuttmassen (Neogen-Konglomerate; Zohak-Schichten) oder lakustrine Sedimente (Ghulghola-Schichten) abgelagert wurden. Im Plio-Pleistozän lebten die Bewegungen an den Schollengrenzen wieder auf. Damit vollzog sich der Anschlu\ an das Amu-Darja-Drainagenetz, was Beckenverlagerungen und canyonartige Einschnitte der Flüsse nach sich zog. Während der quartären Warmzeiten wurde allerdings bei Bande Amir die Tiefenerosion mindestens viermal unterbrochen, weil sich hinter hohen Travertindämmen gro\e Stauseen gebildet hatten.