Optimierungsbedarf bei Praxisverwaltungssystemen
Tóm tắt
Hausarztbefragungen in mehreren Ländern haben gezeigt, dass in Deutschland genutzte Praxisverwaltungssysteme (PVS) vergleichsweise geringere Funktionalitäten bieten. Diese Studie untersucht die Meinungen von Hausärzten und Medizinischen Fachangestellten (MFA) über PVS. Im Mai 2016 wurde eine leitfadengestützte, interprofessionelle Fokusgruppe mit Hausärzten und MFA durchgeführt. Die Fokusgruppe wurde auf Tonband aufgezeichnet und transkribiert. Die qualitative Auswertung mittels inhaltlich strukturierender Inhaltsanalyse nach Mayring erfolgte durch zwei unabhängige Wissenschaftlerinnen unter Anwendung eines deduktiv-induktiven Ansatzes in MAXQDA. Vier Hausärzte und vier MFA aus vier Hausarztpraxen nahmen teil. Als positiv wurde durch die Hausärzte berichtet, dass die elektronische Unterstützung durch PVS zu einer Arbeitserleichterung und höheren Transparenz im Vergleich zu Papierakten führe. Auch würden einige systemintegrierte Erinnerungssysteme gut funktionieren, jedoch seien diese für zu wenige Behandlungsinhalte implementiert. Als zentrale Probleme wurden ein hoher Zeitaufwand u.a. durch hohe Systeminteraktionen, mangelnde Praktikabilität, unzureichender Service der Softwareanbieter sowie überflüssige Funktionen beschrieben. Um bestehende Defizite auszugleichen, wünschten sich die Teilnehmer Verbesserungen in Bezug auf die Aspekte Benutzerfreundlichkeit, praxisinterne Versorgungsabläufe, inter- und intrasektorale Vernetzung sowie Recall. Unsere Ergebnisse sind vergleichbar mit Studien aus anderen Ländern: PVS erleichtern die Arbeit, doch es besteht Optimierungsbedarf u.a. im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit und die Anpassbarkeit der Funktionen an praxisindividuelle Prozesse.
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