Mikrobiologisches Monitoring und kalkulierte Antibiotikatherapie beim akuten Lungenversagen
Tóm tắt
Das ARDS kann sowohl Grundlage als auch Folge einer pulmonalen Infektion sein. Bei mehr als zwei Drittel der Patienten liegt eine systemische Infektion oder Sepsis vor, die auch einen extrapulmonalen Ausgangspunkt haben kann. Da nur in der Hälfte der Fälle ein relevanter Erreger aus dem Respirationstrakt isoliert werden kann und es sich um ein akutes, schweres Krankheitsbild handelt, muss primär meist eine kalkulierte antibiotische Therapie eingeleitet werden. Diese sollte das nach der Genese der Erkrankung wahrscheinliche Erregerspektrum vollständig erfassen. Hierbei muss nach ambulant erworbener bzw. beatmungsassoziierter Pneumonie oder primärer Sepsis und gegebenenfalls extrapulmonaler Infektion unterschieden werden. In jedem Fall sollten vor Beginn der Behandlung Material aus dem Respirationstrakt und/oder Blutkulturen zur mikrobiologischen Diagnostik gewonnen werden. Im Verlauf komplizierter Fälle bzw. bei immunsupprimierten Patienten müssen auch virale (vor allem CMV) und Pilzinfektionen berücksichtigt werden. Ob beim ARDS ohne klinische Infektionszeichen (posttraumatische oder transfusionsinduzierte Formen) eine kalkulierte antibiotische Therapie indiziert ist, ist weiterhin nicht geklärt.