Indikationen zur herzchirurgischen Therapie bei Endokarditis
Tóm tắt
Die infektiöse Endokarditis durch Viridans-Streptokokken ist mit einer Letalität von 5–10% assoziiert und stellt bis heute eine Herausforderung bezüglich frühzeitiger Diagnose, Selektion der Antibiotika sowie Wahl des richtigen Zeitpunkts für eine chirurgische Intervention dar. Bei einem 37-jährigen Patienten fielen im Rahmen einer Anämiediagnostik bei körperlicher Schwäche ein Systolikum sowie ein Fieberanstieg auf. In der Blutkultur konnte Streptococcus mitis, echokardiographisch eine Endokarditis von Aorten- und Mitralklappe mit Insuffizienzen sowie eine hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) nachgewiesen werden. Bei hämodynamischer Stabilität wurde der Patient resistenzgerecht mit Penicillin G und Gentamicin sowie Verapamil behandelt. Aufgrund einer Größenprogredienz der Endokarditisvegetationen und einer Verschlechterung der hämodynamischen Situation mit Sepsis erfolgten der operative Ersatz von Aorten- und Mitralklappe sowie die septale Myektomie. Postoperativ kam es zum Bild einer schweren Sepsis, welches eine Behandlung mit Katecholaminen erforderte und von einer respiratorischen Insuffizienz mit Beatmungspflichtigkeit begleitet wurde. Schließlich konnte der Patient in die postprimäre Frührehabilitation entlassen werden. Die Indikation zur chirurgischen Therapie bei Doppelklappenendokarditis und HOCM stellt in ihrer Entscheidungsfindung im Hinblick auf Patientenalter, Zielsetzung der konservativen Therapie sowie Risiko und Tragweite der komplexen Operation eine hohe interdisziplinäre Herausforderung dar und ist bei Hinweisen auf einen Progress des Geschehens unter resistenzgerechter Antibiose zügig zu stellen.