Inanspruchnahme medizinischer rehabilitation

Journal of Public Health - Tập 2 - Trang 208-218 - 1994
Sibylle Biefang1, Peter Potthoff
1Höslstr., München

Tóm tắt

In Deutschland sind für medizinische Rehabilitationsmaβnahmen die Rentenversicherungsträger bei pflichtversicherten Arbeitern und Angestellten zuständig. Die Maβnahmen sollen Frühberentungen aus gesundheitlichen Gründen vermeiden. Die bedarfsgerechte Selektion der Teilnehmer an Rehabilitationsmaβnahmen wird in Frage gestellt. Expertenschätzungen beziffern den Anted der Überinanspruchname auf 30 %. Wir untersuchten im Rahmen eines Modellversuchs, der sich mit der Entwicklung und Erprobung eines Screenings zur rechtzeitigen Einleitung von Rehabilitationsmaβnahmen bei Versicherten eines Rentenversicherungsträgers befaβte, auch die Frage, ob die behauptete Überinanspruchnahme von Rehabilitationsmaβnahmen empirisch begründet ist. Zu diesem Zweck holten wir bei 53 Versicherten, die im Modellversuch an Rehabilitationsmaβnahmen teilnahmen, ein Zweitgutachten bei Antritt der Rehabilitationsmaβnahme in der Rehabilitationsklinik ein. Das Zweitgutachten der Reha-Ärzte wurde nach denselben Richtlinien wie das Erstgutachten der Hausärzte, auf dem die Bewilligung der Rehabilitationsmaβnahme durch den Rentenversicherungsträgerberuhte, erstellt. Gegenstand des Vergleichs zwischen Erstund Zweitgutachten war en die Diagnosen und die Beurteilung der Minderung/Gefährdung der Erwerbsfähigkeit Die Zweitgutachten bestätigten in 66 % der Fälle die Hauptdiagnose des Hausarztes. Demgegenüber war gemessen an den Zweitgutachten bei 33 % der Versicherten die Rehabilitationsmaβnahme nicht indiziert, well nach den geltenden Bewilligungsbestimmungen wedereine erhebliche Gefährdungnoch Minderung der Erwerbsfähigkeit bestand. Die Untersuchungen bestätigten damit die These von der Überinanspruchnahme von Rehabilitationsmaβnahmen und die vermutete Gröβenordnung. Die Bewilligungskriterien für Rehabilitationsmaβnahmen müβten überprüft werden

Tài liệu tham khảo

Schuntermann MF. Das Selektionsproblem in der medizinischen Rehabilitati-on. Deutsche Rentenversicherung 1990; 2: 111 -123. VDR/Reha-Kommission, ed. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der medi-zinischen Rehabilitation in der gesetzlichen Rentenversicherung. Frankfurt: VDR. 1992. VDR/Reha-Kommission, ed. Abschlußberichte-Band IV: Arbeitsbereich“Epidemiologie u. EVD-Verfahren”, Teilband 1 “Epidemiologie”. Frankfurt: VDR. 1991. Barth M, Koch U, Hofrmann-Markwald A, Wittmann WW, Potreck-Rose F. Die Inanspruchnahme medizinischer Maßnahmen zur Rehabilitation-Die Sichtweise der Experten. Deutsche Rentenversicherung 1989; 8–9: 414–429. Wasilewski R, Steger R, Passenberger J. Zugang zu Kuren. Analyse von primären und sekundären Einflußfaktoren auf Verordnung und Inanspruch- nahme von stationären Heilbehandlungen. Nürnberg: Institut für empirische Soziologie. 1987. Kiefer KH, Piechowiak H. Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen (“Ku- ren”). Hat der ärztliche Gutachter Einfluß auf die Über-Inanspruchnahme? Zeitschrift für Allgemeinmedizin 1991; 67: 1947–1955. Biefang S, Gerdes N, Hoeltz J, Potthoff P. Prädiktoren der Frühberentung und gezielte Zuweisung zur medizinischen Rehabilitation. Soz Praeventivmed 1990; 35: 129–137. Biefang S, Potthoff P, Meschenmoser EM. Screening zur Ermittlung rehabilitationsbedürftiger Arbeiter. Soz Praeventivmed 1992; 37: 284–292. Potthoff P, Biefang S, Gerdes N, Meschenmoser EM. Bedarfsgerechte Inan-spruchnahme der medizinischen Rehabilitation. — Strategien zur Reduzierung der Unter-und Über-Inanspruchnahme. In: Müller-Fahrnow W, ed. Medizinische Rehabilitation. Versorgungsstrukturen, Bedarf und Qualitätssicherung. Juventa Verlag: Weinheim. 1994: 104–142. Johnston MV, Keith RA, Hinderer St R. Measurement standards for interdisciplinary medical rehabilitation. Arch Phys Med Rehabil 1992; 73: S. 3–23. Hinderer St R, Hinderer KA. Quantitative methods of evaluation. In: DeLisa JA, Gans BM, eds. Rehabilitation medicine — principles and practice, 2nd edition. Philadelphia: Lippincott. 1993: 96–121. Möller HJ, Standardisierte psychiatrische Befunderhebung. In: Kisker KP, Lauter H, Meyer JE et al, eds. Psychiatrie der Gegenwart, Band 9 Brennpunkte der Psychiatrie. Berlin, Heidelberg: Springer. 1989. Vogel HP. Die Bedeutung von Reliabilitätsstudien für die Gutachtertätigkeit-dargestellt an Beispielen aus der Neurologie. Med Sach 1992; 88: 148–151. Nice DA, Riddle DL, Lamb RL, Mayhew Th P, Rucker K. Intertester reliability of judgements of the presence of trigger points in patients with low back pain. Arch Phys Med Rehabil 1992; 73: 893–898.