Feld- und Lysimeterversuche zur Retardation von Sulfat in Böden
Tóm tắt
In den letzten 25 Jahren war in vielen Wasserfassungen in Deutschland ein signifikanter Anstieg der Sulfatkonzentration zu verzeichnen. Als Ursache werden komplexe Beziehungen zwischen verschiedenen Schwefelquellen, Eintragspfaden und im Boden ablaufenden Prozessen gesehen. Da Sulfat von der Bodenmatrix gebunden werden kann, verlagert es sich langsamer als das Sickerwasser. Das Ausmaß dieser Sulfatretardation muss bekannt sein, um seine Verlagerung und letztlich seinen Einfluss auf die Grundwasserqualität zu modellieren.
Zur Quantifizierung der Sulfatretardation wurden an vier Standorten im Freiland insgesamt 16 sowie auf Lysimetern zwei weitere Tracerversuche durchgeführt. Es wurden Retardationskoeffizienten (R
SO4
) zwischen 1,0 und 2,5 ermittelt. R
SO4
nahm mit dem Tongehalt der Böden zu. Diese Beziehung ist innerhalb eines Untersuchungsgebiets linear, unterscheidet sich aber zwischen den Untersuchungsgebieten. Das deutet darauf hin, dass nicht der Tongehalt an sich die Ursache der Sulfatretardation ist, sondern ein (oder mehrere) mit der Tonfraktion assoziierter Parameter, der seinerseits von den geologischen Verhältnissen und anderen Standortfaktoren abhängt. Wie aus anderen Studien hervorgeht, handelt es sich dabei sehr wahrscheinlich um den Gehalt an Aluminium- und Eisenoxiden und -hydroxiden.