Eunuchen und Kastraten

Reproduktionsmedizin - Tập 17 - Trang 186-193 - 2001
S. Tuchel1
1Düsseldorf, , DE

Tóm tắt

Ausgehend von den Rätseln, welche die menschliche Fruchtbarkeit der Philosophie aufgibt, geht der Beitrag dem kulturgeschichtlichen Phänomen der Kastration nach. Entmannungen und Entmannte waren in der antiken und in der mittelalterlichen Kultur nichts Außergewöhnliches. Aus welchen Motiven, Interessen und Wertungen heraus wurden Männer von der Fortpflanzung ausgeschlossen? Aus welchen Beweggründen haben sie sich selbst unfruchtbar gemacht? Welche Vorstellungen hat man mit diesem so genannten dritten Geschlecht verbunden und welche sozialen Rollen wies man ihm zu? Eine Affinität von Herrschaft und Zeugungskraft betonen schon die Mythen des Altertums. Aber auch als Strafe und Delikt in der Rechtsprechung oder als probates Mittel in Politik und Herrschaft wurden Kastrationen durchgeführt. Die Medizingeschichte kennt Entmannungen als Therapie bei unterschiedlichen Krankheitsbildern und in der Geschichte der abendländischen Kirche figuriert sie als problematisches Heilmittel gegen die Anfechtungen des Fleisches.