Einheimische Sprue und Malignomrisiko

Springer Science and Business Media LLC - Tập 103 - Trang 561-568 - 2008
Hubert Allgayer1, Christoph F. Dietrich2,3
1Schwerpunkt Verdauungs- und Stoffwechselerkankungen, Rehaklinik Ob der Tauber Bad Mergentheim, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg, Bad Mergentheim, Germany
2Innere Medizin 2, Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg, Bad Mergentheim, Germany
3Innere Medizin 2, Bad Mergentheim, Germany

Tóm tắt

Obwohl das absolute Risiko enteropathieassoziierter Malignome bei einheimischer Sprue aufgrund der niedrigen Prävalenz/Inzidenz insgesamt recht gering ist, kann das relative Risiko beträchtlich erhöht sein, so dass, basierend auf entsprechenden Daten, einschlägige Präventionsstrategien klinisch sinnvoll erscheinen. Die überwiegende Mehrzahl der in den letzten Jahren publizierten Fall-Kontroll- und Kohortenstudien gibt das Risiko meist als Hazard-/Odds-Ratio, Beobachtet/erwartet-Verhältnis und/oder als standardisierte Inzidenz-/Morbiditätsrate für Malignome im Bereich des Gastrointestinaltrakts (GI-Trakt) in Größenordnungen von > 5,0 an, während das Risiko für Tumorerkrankungen außerhalb des GI-Trakts generell deutlich niedriger eingestuft wird, wie eine aktuelle Literaturrecherche ergab. Der chronische Entzündungsverlauf mit Symptom-/Beschwerdepersistenz trotz ausreichender Diätcompliance und vor allem die therapierefraktäre Erkrankung vom Typ II gelten als besondere individuelle Risikofaktoren. Zusätzlich scheinen genetische Faktoren bzw. bestimmte Genkombinationen den Krankheitsverlauf ungünstig zu beeinflussen. In Abwesenheit prospektiver und kontrollierter Studien und entsprechender evidenzbasierter Präventionsleitlinien, wie sie beispielsweise für das Kolonkarzinom schon seit längerem vorliegen, ist das Vorgehen bei Patienten mit einheimischer Sprue daher nicht einheitlich, sondern abhängig von den/der Erfahrungen/Expertise der betreuenden Zentren/Kliniken. Neben regelmäßigen klinischen, laborchemischen und endoskopisch-histologischen Untersuchungen kommt aufgrund eigener Ergebnisse und Erfahrungen vor allem der sorgfältigen Verlaufsanamnese und eingehenden Ultraschalluntersuchung des Abdomens bei entsprechenden Risikopatienten eine wichtige Rolle in der Langzeitbetreuung zu.