Die Anionenlücke – ein einfaches und hilfreiches Werkzeug in der Differentialdiagnose der metabolischen Azidose
Tóm tắt
Metabolische Azidose ist eine Störung, die entweder auf eine Zufuhr von starker Säure oder auf einen Verlust von HCO–
3 zurückzuführen ist. Der Unterschied ist nicht trivial, da Störungen, ausgelöst durch Zufuhr von starker Säure, öfter lebensgefährlich sind. Hier ist die Errechnung der Anionenlücke, Na+–(Cl– und HCO–
3), sehr hilfreich, da bei Zufuhr von starker Säure das begleitende Anion fast immer ein Nichtchloridanion ist. Für jeden mmol/l-Abfall im HCO–
3-Spiegel ist ein gleicher mmol/l-Anstieg in der Anionenlücke zu erwarten. Im Gegensatz dazu steigt bei Störungen, die durch den Verlust von HCO–
3 durch den Darm oder fehlender HCO–
3-Rückresorption oder Generation an der Niere ausgelöst sind, die Cl–-Rückresorption an der Niere mmol/l per mmol/l an. Die Anionenlücke bleibt dabei normal. Wir behandelten vor kurzem einen Patienten mit schwerer metabolischer Azidose, der durch fehlende Berücksichtigung der Anionenlücke von mehreren Ärzten falsch diagnostiziert wurde. In der Evaluierung jeder metabolischen Azidose sollte immer die Anionenlücke errechnet werden. Da Säure-Basen-Haushaltsstörungen häufig mehrere Ursachen haben, sollte die Anionenlücke auch bei jeder Säure-Basen-Haushaltsstörung berücksichtigt werden.