Diagnostische Erfassung der Körperdysmorphen Störung Eine Pilotstudie

Der Nervenarzt - Tập 71 - Trang 876-884 - 2000
Ulrich Stangier1, Regine Hungerbühler1, Annerose Meyer1, Manfred Wolter2
1Institut für Psychologie der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt, , DE
2Zentrum für Dermatologie und Venerologie der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt, , DE

Tóm tắt

Die diagnostische Erfassung der Körperdysmorphen Störung (KDS) wird aufgrund unscharfer Diagnosekriterien sowie dem Fehlen valider Untersuchungsinstrumente erheblich erschwert. Die vorliegende Pilotuntersuchung überprüft den Beitrag störungsspezifischer Messinstrumente zur Diskrimination von Körperbildstörungen. Studienteilnehmer waren 13 Patienten mit KDS, 13 Patienten mit Gesichtsentstellungen und 21 Patienten ohne Beeinträchtigung des Aussehens. Diese wurden aufgrund eines halbstrukturierten diagnostischen Interviews und eines Ärzteratings der Entstellung rekrutiert. Mittels strukturierter Interviews wurden das Vorliegen von KDS, depressiver Störungen und Soziophobie überprüft und eine Fremdbeurteilung der Zwangssymptome anhand einer modifizierten Form der YBOCS (BDD-YBOCS) vorgenommen. Allen Patienten wurden das Beck-Depressionsinventar sowie die “Social Phobia Scale” und die “Social Interaction Anxiety Scale” vorgelegt. KDS-Patienten unterschieden sich von unbeeinträchtigten und entstellten Patienten bezüglich der Zwangssymptome sowie in der Diskrepanz von Selbst- und Fremdbeurteilung der Entstellung signifikant. Die Depressions- und Sozialphobiefragebogenwerte waren nur gegenüber den unbeeinträchtigten Patienten signifikant höher. Ermittelt wurde eine deutlich erhöhte Komorbidität mit depressiven Störungen. Die Ergebnisse stützen die Nützlichkeit der untersuchten störungsspezifischen Messinstrumente und weisen auf die besondere Bedeutung von Zwangssymptomen bei KDS hin.