Bedeutung hämodynamischer Parameter für den Blutverlust in der Dysgnathiechirurgie
Tóm tắt
Einleitung: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden an der Klinik für MKG-Chirurgie/Plastische Operationen, Krefeld, anhand der hämodynamischen Parameter von 95 Patienten, bei denen in den Jahren 1996 und 1997 eine maxilläre oder bignathe Umstellungsosteotomie durchgeführt wurde, die Einflußfaktoren auf den Blutverlust untersucht. Material und Methode: Die erhobenen Daten beinhalteten den Blutverlust, das Alter, das Körpergewicht und das Geschlecht der Patienten, die Art der Operation und die Operationsdauer, den Operateur, den arteriellen Mitteldruck, das Infusionsvolumen, den Anästhesisten, die Thrombozytenzahl und ¶-funktion, die Aktivität der Gerinnungsfaktoren II, V, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII und des Von-Willebrand-Jürgens-Faktor sowie die Anzahl der pathologischen Gerinnungsfaktoren jedes Patienten und die Rate der Eigenblutentnahme und ihre Retransfusionsrate. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Spearman-Rho-Tests. Ergebnisse: Bei monognathen maxillären Eingriffen betrug der durchschnittliche Blutverlust 670 ± 380 ml, bei bignathen 1120 ± 510 ml. Männliche Patienten wiesen einen geringfügig höheren Blutverlust auf als Frauen. Eine Operationsdauer ≥ 3,5 h führte zu einem erheblich höheren Blutverlust von 1200 ± 520 ml gegenüber 670 ± 310 ml. Der durchschnittliche Blutverlust bei den verschiedenen Operateuren lag zwischen 670 ml und 1180 ml, bei den verschiedenen Anästhesisten zwischen 730 ml und 1200 ml, ohne daß ein eindeutiger statistischer Einfluß nachgewiesen werden konnte. 17,9% der Patienten hatten bei der routinemäßig durchgeführten gerinnungsphysiologischen Untersuchung eine pathologische Einschränkung der Thrombozytenfunktion, die vorwiegend durch die Einnahme azetylsalizylsäurehaltiger Medikamente bedingt war. Bei 34,7% der Patienten lagen pathologische Gerinnungsfaktorenaktivitäten, die zu 2,1% klinische Bedeutung hatten, d. h. Faktorenaktivitäten ≤ 40%, vor. Schlußfolgerung: Bei der Analyse der hämodynamischen Parameter bei Dysgnathieoperationen stellte sich heraus, daß die Art der Operation und ihre Dauer die stärksten Auswirkungen auf den intraoperativen Blutverlust hatten. Pathologische Werte bei der Blutgerinnungsanalyse führten zu keinem signifikant höheren Blutverlust als bei Patienten mit physiologischer Gerinnung. Dies war zum großen Teil durch die präoperative Karenz azetylsalizylsäurehaltiger Medikamente bedingt. Die Analyse der Retransfusionsrate der Eigenblutkonserven führte bei bignathen Operationen zu einer eindeutigen Korrelation mit dem Blutverlust. Bei monognath maxillären Eingriffen muß eine Retransfusionsrate von 14,2% insbesondere aus ökonomischer Sicht zu einer kritischen Überprüfung der Notwendigkeit der Eigenblutspende bei diesen Eingriffen führen.