Sternale Mikrozirkulation nach Verwendung der linken Brustwandarterie als arterieller Bypassgraft in der Koronarchirurgie
Tóm tắt
Die
Verwendung der Brustwandarterie (Arteria thoracica interna) in
der Koronarchirurgie ist mit exzellenten Langzeitoffenheitsraten
verbunden. Nicht zuletzt durch die erhöhte Inzidenz sternaler
Wundinfekte infolge Präparation der A. thoracica interna als
Pedikel ist die sternale Blutversorgung in den Mittelpunkt des
Interesses gerückt. In dieser Arbeit untersuchten wir die
sternale Mikrozirkulation vor und sofort nach Präparation der A.
thoracica interna als Pedikel anhand eines neuartigen
Dopplerfluss- und Remissionsspektroskopiesystems ["Oxygen-To-See
(O
2
C)", LEA Medizintechnik, Gießen].
21 Patienten (16
Männer, Alter 63±4 Jahre) wurden in diese Studie eingeschlossen,
die sich einer geplanten operativen koronaren Revaskularisation
unterzogen. Nach medianer Sternotomie wurde die Messsonde sowohl
subkutan episternal als auch retrosternal zur Messung der
Gewebesauerstoffsättigung (SO2), der
relativen Hämoglobinkonzentration (rHb), des oberflächlichen (2
mm) und tiefen (8 mm) Blutflusses platziert. Die Messungen
erfolgten sowohl vor als auch nach Präparation der linken A.
thoracica interna in der Pedikeltechnik. Die präund retrosternale
Gewebesauerstoffsättigung (SO2)
unterschied sich unter Kontrollbedingungen nicht signifikant
voneinander (90 ± 3% vs. 87 ± 4%, respektive). Nach Präparation der
A. thoracica interna sinistra blieb die prästernale, subkutane
Gewebesauerstoffsättigung unverändert (90 ± 4%, n. s.), während
die retrosternale Gewebesauerstoffsättigung signifikant abfiel
(54 ± 4%, p < 0,001). Die retrosternale postkapilläre venöse
Füllung (rHb) stieg signifkant nach Präparation der A. thoracica
interna an (86 ± 2 vs. 93 ± 2, p < 0,05), während die prästernale
postkapilläre venöse Füllung (rHb) unverändert blieb. Sowohl der
retrosternale oberflächliche als auch der tiefe Blutfluss waren
signifikant reduziert nach Präparation der A. thoracica interna
(75 ± 5 vs. 41 ± 4, und 94 ± 5 vs. 52 ± 6) gegenüber den
korrespondierenden prästernalen Werten vor und nach Präparation
der A. thoracica interna. Die Präparation der A.
thoracica interna als Pedikel führt zu einer signifikanten
Reduktion des Blutflusses der retrosternalen Mikrozirkulation,
der retrosternalen Gewebesauerstoffsättigung und zu einem
Anstieg der postkapillären venösen Füllung. Die Parameter der
prästernalen Mikrozirkulation bleiben nach Präparation der A.
thoracica interna unverändert. Veränderungen der sternalen
Mikrozirkulation könnten eine mögliche Erklärung für das
Auftreten insbesondere retrosternaler Wundheilungsstörungen nach
Verwendung der A. thoracica interna präpariert in der
Pedikeltechnik in der Koronarchirurgie sein. Weiterführende
prospektive, randomisierte klinische Arbeiten könnten das
Auftreten von sternalen Wundheilungsstörungen bei Präparation
der A. thoracica interna in der Pedikeltechnik vs. einer
skeletonierten Präparation beleuchten.