Die nicht erkannte und unbehandelte Achillessehnenruptur
Tóm tắt
Obwohl das klinische Bild einer frischen
Achillessehnenruptur eindeutig ist, wird diese Sehnenverletzung
in bis zu 10% der Fälle nicht erkannt oder fehlinterpretiert.
Ohne operative Versorgung oder adäquate Ruhigstellung besteht
die Gefahr der Ausbildung einer instabilen Defektstrecke, deren
Therapie und Nachbehandlung von der einer frischen Verletzung
erheblich abweicht. Zwischen 6/2000 und 3/2002 wurden 11 Patienten
(Durchschnittsalter 53 Jahre, männlich:weiblich = 9:2) mit einer
veralteten Achillessehnenruptur prospektiv erfasst, bei denen
eine instabile Narbenzone operativ überbrückt wurde. Kraftlosigkeit und Belastungsschmerzen waren die
präoperativen Kardinalsymptome. Die Defektstrecke lag im Mittel
bei 3,5 (2,0–6,0) cm. Nach Resektion der Narbe wurde die
Sehnenkontinuität 9-mal durch eine Umkehrplastik mit breitem
zentralen Sehnenstreifen und 2-mal mit einer
Griffelschachtelplastik wiederhergestellt. Durch die operative
Sehnenrekonstruktion wurde bei der Abschlussuntersuchung ein
mittlerer Kraftzuwachs von 40% festgestellt bei geringeren
Beschwerden und gleichem Bewegungsumfang. Als Komplikationen
lagen 2-mal eine oberflächliche Wundrandnekrose und einmal eine
temporäre Wundsekretion vor. Klinischer Befund, ein seitliches Röntgenbild und die
Sonographie als präoperative bildgebende Diagnostik reichen für
die Indikationsstellung und Planung der Operation aus. Am besten
hat sich in unserem Patientengut die Umkehrplastik mit breiten
zentralen Faszienstreifen bewährt. Bei einem kurzen distalen
Stumpf ist die Griffelschachtelplastik mit zentralem
Sehnenanteil indiziert. Sehnendefekte bis 6 cm Länge können mit
einem ortsständigen autologen Gewebe überbrückt werden.