Über die Biologie einer südwestdeutschen Population der Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)

Journal für Ornithologie - Tập 119 - Trang 14-51 - 1978
Franz Bairlein1,2
1Aus dem Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie, Vogelwarte Radolfzell, Germany
2dem Fachbereich Biologie der Universität Konstanz, Germany

Tóm tắt

1. Eine beringte Population der Mönchsgrasmücke bei Möggingen am Bodensee wurde 2 Jahre intensiv untersucht (1975 20 und 1976 25 Reviere auf 18,75 ha; der Anteil lediger ♂ betrug 5,0 und 8,7%). 2. Die Ankunft der Brutpopulation dauerte mindestens 24 Tage; einjährige ♂ kamen später an als adulte. Eine Auswertung der „Kontrollfänge eigener Ringvögel“ der Vogelwarten Radolfzell und Sempach erbrachte entsprechende Ergebnisse. 3. Die Besetzung der Reviere durch ♂ erfolgte in 3 Typen; 1: weiträumiges Umherstreifen; Brutrevier wird erst relativ spät besetzt; 2: Besetzung eines großen Gebietes; später Einengung auf das Brutrevier und 3: sofortige Besetzung des Brutreviers. Einjährige ♂ sind eher Typ 1, alte eher Typ 3 zuzuordnen. 4. Reviergrenzen sind nur zur Hauptbrutzeit klar erkenntlich. Die Revierstruktur unterlag Veränderungen über die Brutzeit hinweg. Die Auflösung der Reviere vollzog sich nach dem Selbständigwerden der Jungen. ♀ können bereits früher die Reviere der ♂ verlassen. 5. Der Abzug aus dem Untersuchungsgebiet setzte bei den Jungvögeln ab Anfang Juli ein, bei den Altvögeln Mitte Juli und dauerte bei diesen bis Mitte Oktober (s. auch 2). 6. Spät angekommene ♂ begannen relativ schneller mit dem Nestbau als die zuerst eingetroffenen. Aus den ersten vom ♂ gebauten Nestern wählten die ♀ das Brutnest aus. 7. 121 Nester standen im Mittel 1,21 m hoch. Die Umgebungsvegetation hatte eine durchschnittliche Höhe von 2,0 m. Im Mittel waren die Neststandorte im Brutbusch nach SE-SSE ausgerichtet. Der durchschnittliche Abstand benachbarter Nester gleichzeitig ablaufender Bruten betrug 67,8m. 8. Die Mediane für den Zeitpunkt des Vollgeleges lagen am 23. 5. 1975 und am 14. 5. 1976. Die Gelegegröße betrug im Mittel 4,52 Eier, die Brutdauer 11,7 Tage und die Nestlingszeit 11,5 Tage. 9. Der Anteil der Geschlechter am Brutgeschäft zeigte tageszeitliche Schwankungen. Die ♂ beteiligten sich beim Brüten mit 36,9% und beim Hudern mit 39,7%. 10. Nach dem Ausfliegen blieben die Familien in der Regel 2–3 Wochen zusammen. Danach können die selbständigen Jungen weit umherstreifen. 11. Der Anteil der Ersatzbruten betrug 33,3 und 34,8%. Durchschnittlich vergingen 12,2 Tage zwischen Verlust der Erstbrut und erstem Ei der Ersatzbrut. Der Anteil der Zweitbruten betrug 5,0 und 13,0%. Zwischen Ausfliegen der Erstbrut und erstem Ei der Zweitbrut lagen im Mittel 21,4 Tage. 12. 61,5% aller Brutnester erbrachten flügge Jungvögel, wobei sich Unterschiede zwischen Erst- und Folgebruten sowie zwischen frühen und späten Erstbruten ergaben. 13. 81,8% aller gelegten und 87,3% der geschlüpften Eier erbrachten flügge Junge. 1975 war der Ausfliegeerfolg aus Folgebruten höher als aus Erstbruten. Insgesamt sind 1975 58 und 1976 93 Jungvögel ausgeflogen, was theoretisch ausreicht, die Population stabil zu halten. 14. 40,8% der beringten Altvögel und 7,6% der beringt ausgeflogenen Jungvögel kehrten im nächsten Jahr zurück. Altvögel siedelten sich durchschnittlich 124 m von ihrem vorjährigen Brutort entfernt an, Jungvögel 260 m von ihrem Geburtsort. 15. Mortalitätsberechnungen aus dem Beringungsmaterial der Vogelwarten Radolfzell, Helgoland und Sempach und aus eigenen Daten ergaben eine Sterblichkeit im 1. Lebensjahr von 68% und eine Adultsterblichkeit von 54%. 16. Zu Territorialverhalten, Verhalten lediger ♂, Paarbildung, Paarzusammenhalt u.a. werden Beobachtungen mitgeteilt.

Tài liệu tham khảo