Therapie der Bronchitis und des Emphysems
Beiträge zur Klinik der Tuberkulose und spezifischen Tuberkulose-Forschung - Tập 133 - Trang 237-248 - 1966
Tóm tắt
Bei der Behandlung der chronischen Bronchitis steht die Beseitigung der obstruktiven Ventilationsstörung im Vordergrund. Durch Antibiotica und Chemotherapeutica, eventuell in Form einer Langzeittherapie, kann die entzündliche Exsudation und Schwellung der Bronchialschleimhaut günstig beeinflußt werden. Unspezifische und spezifische Desensibilisierung spielen heute in der Behandlung der chronischen Bronchitis nur noch eine geringere Rolle. Zur Therapie der bronchiolären Obstruktion durch Schleimhautschwellung und Bronchospasmus stehen verschiedene Substanzen (Sympathicomimetica, Purinkörper, Anticholinergica, Hypophysenhinterlappenextrakte) zur Verfügung. Ihre Anwendung in ausreichender Dosierung ist in jedem Fall indiziert. Ein indirekter bronchospasmolytischer Effekt kommt auch den Corticosteroiden und dem ACTH durch ihre antiphlogistische und antiallergische Wirkung zu. In mittlerer Dosierung ist der Erfolg dieser Therapie bei der chronischen Bronchitis häufig gut. Ist die bronchioläre Obstruktion durch eine Sekretverlegung der Bronchioli bedingt, sind Expektorantien, bei denen Secretomotorica und Secretolytica unterschieden werden können, angezeigt. Ziel der Behandlung des Lungenemphysems ist die Vermeidung von Komplikationen durch Infektionen, Herzbelastung und Auftreten einer manifesten respiratorischen Insuffizienz. Zahlreiche Substanzen führen zwar zu einer Senkung des Pulmonalarteriendruckes, haben sich aber in der Klinik mit Ausnahme der Rauwolfia-Alkaloide wegen der zum Teil großen Nebenwirkungen und kurzen Wirkungsdauer nicht durchgesetzt. Bei der Digitalisbehandlung des Cor pulmonale ist zwischen der initialen Kompensations- und Erhaltungsbehandlung zu unterscheiden. Wegen der unsicheren Resorptionsverhältnisse durch Leberstauung und Stauungsgastritis ist bei der initialen Kompensationsbehandlung der parenteralen Strophanthin- oder Digitoxin-Therapie der Vorrang zu geben. Für die orale Langzeittherapie haben sich Präparate aus der Digoxingruppe mit mittlerer Haftfestigkeit vielfach bewährt. Eine wünschenswerte Steigerung der alveolären Ventilation kann durch zentralangreifende Substanzen erzielt werden. Jedoch sind im allgemeinen die erforderlichen Dosen recht hoch bei gleichzeitig kurzer Wirkungsdauer. Der Carboanhydrasehemmer Diamox führt hingegen über eine metabolische Acidose zu einer Anregung des Atemzentrums mit gesteigerter alveolärer Ventilation. In schweren Fällen kommt der mechanischen Beatmung, z.B. mit dem druckgesteuerten Bird-Respirator, heute eine große Bedeutung zu. Eine Sauerstoff-Therapie sollte beim Emphysematiker nur bei gleichzeitiger Beatmung oder medikamentöser Anregung des Atemzentrums vorgenommen werden.
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