Überprüfung der Altersdiagnostik mittels Wurzeldentintransparenzmessung bei unbekannten Toten

Zur Überprüfung der Altersdiagnostik mit der Wurzeldentintransparenzmessung wurden die mazerierten Ober- und Unterkiefer von 55 zweifelsfrei identifizierten Toten untersucht. In 54 Fällen konnten insgesamt 109 auswertbare Zähne gewonnen werden. Die Messung der Wurzeldentintransparenz erfolgte in Halbmillimeterschritten. Unter Hinzuziehung einschlägiger Referenzstudien wurden die Meswerte in Schätzalter umgesetzt. Richtige Schätzergebnisse konnten in 18 Fällen erzielt werden; 44 Altersschätzungen lagen innerhalb einer Abweichung von 10 Jahren. In 7 Fällen betrug die Abweichung bis zu 15 Jahre, in 2 Fällen bis zu 20 Jahre und in einem Fall 30 Jahre. Es wurde geschlussfolgert, dass mit dem beschriebenen Vorgehen bei geringem Zeit- und Kostenaufwand und bei einfacher Handhabung im mittleren Lebensalter (30–60 Jahre) gute Ergebnisse zu erzielen sind. Zur Vermeidung gravierender Fehlschätzungen in Einzelfällen sollte das Schätzergebnis stets durch eine Beurteilung des gesamten stomatognathen Systems und unter Einbeziehung altersrelevanter Obduktionsbefunde kritisch überprüft werden.